Bandgeschichte
Am Anfang war ein Buch1/7
2001 schrieb Manfred Spitzer sein Buch "Musik
im Kopf". Seit knapp zwei Jahren war er damals psychiatrischer
Schriftleiter der Zeitschrift "Nervenheilkunde" im Schattauer-Verlag, da
lag es nahe, dieses neue Buch ebenfalls dort herauszubringen. Während Spitzer
noch an dem Buch schrieb, besuchte ihn sein Verleger Wulf Bertram, der ebenso
wie sein Autor früher in verschiedenen Bands gespielt hatte. Beim
Lesen von Spitzers Manuskript war ihm daher ein Satz besonders aufgefallen:
"Wenn aus einem zusammengewürfelten Haufen einander völlig unbekannter
Musiker eine Band wird, gehört das zum Aufregendsten und Schönsten, was
es im Bereich menschlicher Begegnung überhaupt gibt" (Musik im Kopf, Seite
347). Bald kamen die beiden ins Schwärmen über ihre Erlebnisse als Musikanten.
"Bringen Sie beim nächsten Mal doch einfach Ihre Klarinette mit", schlug
Spitzer beim Abschied vor. So geschah es, Bertram reiste mit seinem Klarinettenkoffer
nach Ulm, und beim nächsten Treffen wurde nicht über Kalkulationen, Auflagen
und Marketingstrategien gesprochen, sondern auf Gitarre und Klarinette "Summertime"
intoniert.
Das lief so gut, dass Autor und Verleger beschlossen, bei der
wenige Wochen später stattfindenden Buchpräsentation in Lindau in der voll
besetzten Inselhalle nicht nur über das Thema Musik und Neurobiologie zu
plaudern, sondern das Ganze mit einer kleinen Musiksession zu untermalen.
Über 600 Psychotherapeutinnen und -therapeuten applaudierten. Und da schlossen die beiden Debütanten messerscharf: Wenn uns kein einziger aus dieser Zunft gefragt hat, "Wie fühlt sich das an, wenn man ein so seriöses Fachpublikum mit einer amateurhaften Musikdarbietung konfrontiert?", kann uns nicht mehr viel passieren!